Wie Medikamente den Geschmack verändern


Von bitter bis metallisch
Wie Medikamente den Geschmack verändern
Westend61/imago-images.de

Ein funktionierender Geschmacksinn ist für viele Menschen ein entscheidendes Stück Lebensqualität. Schließlich ist Essen und Trinken nicht nur überlebensnotwendig, sondern auch eine Genussfrage. Was aber tun, wenn Medikamente das Geschmacksempfinden stören?

Kein Luxusproblem

Geschmacksstörungen sind zuallererst einmal ernst zu nehmen. Das gilt vor allem bei Betroffenen, die ohnehin ein zu niedriges Körpergewicht haben. Leidet dann der Geschmackssinn, wird das Essen oft zur reinen Pflicht und die Betroffenen nehmen noch weiter ab. Hinzu kommt, dass Geschmacksveränderungen oft sehr belastend sind. Dann werden die auslösenden Medikamente nicht mehr eingenommen, obwohl sie aus gesundheitlicher Sicht dringend nötig sind. Wer gar nichts mehr schmeckt, erkennt auch nicht, wenn Lebensmittel bereits verdorben sind.

Auf Ursachensuche

Warum manche Medikamente den Geschmack beeinflussen, ist noch nicht vollständig erforscht. Mögliche Erklärungen sind:

  • Schädigung der Geschmacksknospen. In den Geschmacksknospen befinden sich die Sinneszellen für das Schmecken. Einige Medikamente schädigen die Geschmacksknospen aber. Verantwortlich sind etwa Präparate, die gegen Krebs eingenommen werden, z. B. Cisplatin.
  • Zu wenig Speichel. Auch Mundtrockenheit schädigt die Geschmacksknospen. Einfluss auf die Speichelproduktion nehmen unter anderem Antidepressiva und viele Antihistaminika.
  • Störung bei der Weiterleitung. Von den Geschmacksknospen werden die Geschmacksinformationen über Nerven weitergeleitet. Einige Medikamente stören wahrscheinlich diese Impulsweitergabe. Das betrifft z. B. Diuretika wie Spironolacton.
  • Fehler im Gehirn. Die Geschmacksinformationen werden schließlich im Gehirn weiterverarbeitet. Einige Medikamente könnten diesen Vorgang behindern. Diskutiert wird das bei Präparaten wie dem ACE-Hemmer Captopril.

Auch Cremes und Augentropfen als Auslöser

In manchen Fällen bringen die Betroffenen die Geschmacksveränderungen gar nicht mit der Medikamenteneinnahme in Verbindung. Die als Schlafmittel eingesetzten Z-Substanzen etwa verursachen meist erst am Morgen danach einen metallisch-bitteren Geschmack. Auch der bittere Geschmack durch das Glaukom-Präparat Dorzolamid wird oft nicht der Medikamenteneinnahme zugeordnet – weil es nämlich gar nicht geschluckt, sondern direkt ins Auge getropft wird. Genauso kommt kaum jemand auf die Idee, dass Hautsalben einen knoblauchartigen Geschmack verursachen könnten. Das ist aber wegen des Dimethylsulfoxids durchaus möglich.

Speichel anregen

Was können Betroffene aber nun gegen die Geschmacksstörungen tun? Relativ viele Hilfsmittel gibt es gegen Mundtrockenheit. Speichelbildende Präparate findet man in der Apotheke in Form von Lutschpastillen, Mundsprays, Gelen oder Lösungen. Ansonsten können Betroffene versuchen, die übermäßig wahrgenommene Geschmacksrichtung zu meiden – also beispielsweise bei metallischem Geschmack nicht mit Metallbesteck zu essen oder bei bitterem Geschmack auf bittere Lebensmittel zu verzichten. Notfalls sollte man mit der Ärzt*in besprechen, ob ein anderes Medikament in Frage kommt.

Quelle: PTA heute, 12/2021

Pollenflugkalender

Vorhersage für Mettingen

News

Unterzuckerung beim Sonnenbad
Ältere Personen auf Liegestühlen beim Sonnenbaden. Bei Diabetes ist hier Vorsicht angeraten.

Diabeteskranke aufgepasst!

Diabetiker*innen müssen beim Sonnenbaden aufpassen. Die hohen Temperaturen können zu einer Unterzuckerung bis zur Bewusstlosigkeit führen.   mehr

Vorsicht mit Betablocker-Tropfen bei Asthma
Frau hält ein Glas mit Wasser und eine Tablette in den Händen. Augentropfen können mit oral eingenommenen Arzneien wechselwirken.

lRiskante Wechselwirkung

Die geläufigsten Augentropfen zur Behandlung des Grünen Star zählen zu den sogenannten Betablockern. Werden zusätzlich Asthma-Mittel über den Mund eingenommen, ist das Risiko von Wechselwirkungen besonders hoch.   mehr

So ist Orangensaft gesund
Mann trinkt Orangensaft.

Besser als sein Ruf

Fruchtsäfte wie Orangensaft sind in den letzten Jahren aufgrund ihres Zuckergehalts in Verruf geraten. Doch sollte man das Kind nicht mit dem Bade ausschütten, meint Ökotest. Denn unter gewissen Bedingungen ist Orangensaft durchaus gesund.   mehr

Kortison in der Selbstmedikation
Person gibt Kortisonsalbe aus einer Tube auf den Finger.

Keine Angst vor Nebenwirkungen

Bei der Anwendung von Kortison fürchten viele Anwender*innen Nebenwirkungen. Ob die Sorge bei der Selbstmedikation berechtigt ist, erklärt die Apothekerkammer Niedersachsen.   mehr

Nach Infarkt Beine stärken
Person beim Beintraining auf einem Outdoor-Fitnessplatz.

Herzschwäche vorbeugen

Herzinfarkt überstanden? Jetzt heißt es, die Beinmuskulatur zu trainieren. Denn Personen mit viel Kraft in den Beinen entwickeln nach ihrem Herzinfarkt seltener eine Herzschwäche.   mehr

Alle Neuigkeiten anzeigen

Beratungsclips

Antibiotikumsaft mit Löffel

Antibiotikumsaft mit Löffel

Dieses Video zeigt Ihnen kurz und verständlich, wie Sie einen Antibiotikumsaft mit einem Dosierlöffel richtig einnehmen. Der Clip ist mit Untertiteln in Russisch, Türkisch, Arabisch, Englisch und Deutsch verfügbar.

Wir bieten Ihnen viele unterschiedliche Beratungsclips zu erklärungsbedürftigen Medikamenten an. Klicken Sie einmal rein!

Barbara-Apotheke
Inhaber Thomas Göken
Telefon 05452/9 30 80
Fax 05452/93 08 30
E-Mail info@apotheke-mettingen.de